Landtechnische Maschinen sind für den robusten und langlebigen Einsatz konstruiert. Häufig verrichten sie viele Jahrzehnte ihren Dienst auf dem Feld. Möchte der Maschinenbetreiber seinen Maschinenpark elektrifizieren, kann deshalb gerade bei vergleichsweise jungen oder besonders kostenintensiven Maschinen die Nachrüstung des E-Antriebs eine nachhaltigere und wirtschaftlichere Alternative zum Maschinenneukauf sein.
Dass die Elektrifizierung auch von mobilen Arbeitsmaschinen stetig voranschreitet, ist seit Jahren zu verfolgen. Bereits auf der Agritechnica 2017 stellte Fendt beispielsweise mit dem e100 Vario einen ersten vollelektrischen Traktor vor. Gerade für Landwirte oder Kommunalbetriebe sind Maschinen mit E-Antrieb interessant, da diese Betriebe meist über die Möglichkeit verfügen, eigenproduzierten Strom aus erneuerbaren Energien zur Ladung der Batterien zu verwenden. Somit sind batterieelektrische Fahrzeuge nicht nur unter Nachhaltigkeitsaspekten, sondern vor allem unter Berücksichtigung der Total Cost of Ownership interessant.
Hierzu tragen auch die durch das elektrisch Antriebssystem inhärent geringere Notwendigkeit des Einsatzes von Betriebsstoffen und Antriebskomponenten bei. Elektroantriebssysteme sind im Vergleich zu verbrennungsmotorischen Antrieben einfachere Konstruktionen, die aus deutlich weniger Einzelbauteilen bestehen. Motoröle, AdBlue oder Diesel sind für den Betrieb ebenfalls nicht mehr notwendig. Damit reduzieren sich für den Maschinenbetreiber Wartungsaufwände und -kosten deutlich. Bei der Nutzung von eigenproduziertem Strom machen sich die Betriebe zudem unabhängig von Preisschwankungen am Rohstoffmarkt.
Da Neuanschaffungen von Maschinen eine erhebliche wirtschaftliche Belastung bedeuten und gerade Landmaschinen über eine sehr lange Betriebslebensdauer verfügen, kann die Umrüstung bereits im Besitz befindlicher Fahrzeuge eine wirtschaftliche Variante sein, um die Vorteile einer elektrifizierten Flotte zu nutzen. Gerade auch bei Großmaschinen mit üblicherweise sehr hohen Anschaffungskosten kann sich die Nachrüstung lohnen.
In den letzten Jahren haben sich mehrere spezialisierte Unternehmen etabliert, die Retrofit-Lösungen für mobile Arbeitsmaschinen anbieten. Da die Varianz der Maschinen sehr viel größer ist als im Automotive-Bereich, sind meist individuell angepasste Lösungen gefordert. Ein einfacher Tausch des Verbrennungsmotors durch ein E-Aggregat und eine passende Batterielösung sind in der Regel nicht ausreichend oder mit erheblichen Abstrichen in der Leistungsfähigkeit und Effizienz der Maschine verbunden. Im besten Fall fügt sich die Nachrüstlösung nahtlos anstelle des herkömmlichen Antriebs ein und bietet darüber hinaus weitere Vorteile. Typischerweise gehören hierzu das einfachere digitale Monitoring des E-Systems oder die Nutzung der Rekuperation, um Energie ins System zurückzuspeisen und somit ein noch effizienteres Antriebssystem zu schaffen.
Unternehmen, die solche leistungsfähigen Nachrüst-Lösungen anbieten, müssen daher Experten in der Systemintegration sein und auf hochwertige Komponenten setzen – gerade in der Ansteuerung und Überwachung der Antriebe und Ströme. Viele Systemintegratoren setzen daher auf die Mobilsteuerungen und Kommunikationsmodule von STW, um möglichst leistungsstarke Gesamtsysteme zu realisieren. Für Landmaschinen hat STW mit der ESX.4cl-ag beispielsweise eine Kompaktsteuerung entwickelt, die High-Speed ISOBUS fähig ist und für den robusten Einsatz auf dem Feld optimiert wurde. Um die Vorteile des Tractor-Implement-Management nutzen zu können, bietet STW das neuentwickelte Bordnetzsteuergerät BCX.4cs-ag an. Das umfassende Sensorportfolio für die Überwachung von u.a. Druck, Temperatur und Beschleunigungen rundet das STW-Angebot für Retrofit-Lösungen ab.
Mehr über die STW-Lösungen für Nachrüst-Antriebssysteme von mobilen Arbeitsmaschinen erfahren Sie auf der Agritechnica in Hannover vom 12. bis 18. November in Halle 15 am Stand G50.
Weitere Informationen zur Agritechnica